Um qualitativ hochwertige PA-Granulate und PA-Compounds auf Recyclingbasis herzustellen, ist es notwendig, sowohl die Zusammensetzung der Eingangsware als auch die des Endprodukts sorgfältig zu überwachen. Eine Qualitätskontrolle im Labor ist hierbei unerlässlich. Bis ins Innere durchleuchten deshalb die Laborspezialisten von ENNEATECH die angelieferten Fasern und die Endprodukte des Unternehmens. Rohware und die daraus hergestellten PA-Granulate untersuchen die Labormitarbeitenden standardmäßig auf den Schmelzebereich, Viskosität, Feuchte, Glührückstand und seit einem Jahr auch qualitativ mit einem FR-IR Spektrometer.
Mit der neuen Compoundierlinie zur Herstellung von glasfaserverstärkten Compounds hat die Laborausstattung Anfang 2022 für die Qualitätskontrolle nochmals ordentlichen Zuwachs bekommen. Neben der Feuchte- und Glührückstandbestimmung kommt es hier auf die mechanischen Kennzahlen der Compounds an. Sie sind für die mechanische Auslegung von Bauteilen und die Festigkeitsberechnungen unverzichtbar. Die Konstrukteure benötigen die Werte der Zugfestigkeit, des E‑Moduls, die Schlagzähigkeit und Kerbschlagzähigkeit. Die Zugfestigkeit sagt aus, wie stark ein Werkstoff maximal belastbar ist. Dagegen beschreibt die Schlagzähigkeit die Fähigkeit eines Werkstoffes, Stoßenergie und Schlagenergie zu absorbieren, ohne zu brechen. Die Kerbschlagzähigkeit gibt Aufschluss, wie widerstandsfähig ein Werkstoff gegen eine schlagartige, dynamische Beanspruchung ist. Das E‑Modul spiegelt den Zusammenhang Dehnung zu Spannung während der Verformung wider. Je höher das E‑Modul ist, desto mehr Widerstand bringt das Material der Verformung entgegen. Ein Bauteil aus einem Kunststoff mit hohem E‑Modul besitzt damit eine höhere Steifigkeit, als ein identisches Bauteil aus einem Kunststoff mit niedrigem E‑Modul.
Die Daten der mechanischen Kennwerte gehören bei den Compounds aus diesem Grund zu den Must-haves. Daher ist vor über einem Jahr das notwendige messtechnische Equipment – alles vom Hersteller ZwickRoell – in die Laborräume von ENNEATECH eingezogen. Mit der Zugprüfmaschine prüfen die Mitarbeitenden Zugfestigkeit, Dehnung und das E‑Modul sowohl der Probekörper als auch der PA-Fasern zur Verstärkung von Beton. Das Schlagpendel mit Kerbhobel misst Schlagzähigkeit und Kerbschlagzähigkeit der Probekörper. Letztere entstehen auf der ebenfalls 2022 angeschafften Spritzgießmaschine, einer Arburg Allrounder Golden Edition mit einer Schließkraft von 500 kN.
Neben den mechanischen Kennwerten ermittelt Enneatech darüber hinaus die Glasfaserlängenverteilung, denn auch diese wirkt sich auf die mechanischen Eigenschaften der Compounds aus. Das Fließverhalten der Compounds bildet die Schmelzvolumenfließrate MVR ab.
Die Qualitätskontrollen der gefüllten Compounds sind unerlässlich. Aus ihnen entstehen sensible Bauteile für die Automobilindustrie und den Bau. Hier sind hohe mechanische Festigkeiten und eine lückenlose Produktionskontrolle unverzichtbar.
Lückenlose Kontrolle
Apropos lückenlos: Sowohl von den Granulaten als auch von den Compounds ziehen die Mitarbeitenden laufend Proben, die sie unter die „Lupe“ der Messinstrumente nehmen. Aus jedem Gebinde der fertigen Compounds entnimmt das Unternehmen ebenfalls Proben, um die Qualität zu checken und Rückstellmuster zu ziehen. Während des gesamten Jahres sammelt das Team darüber hinaus Granulat- und Compoundproben. Die gehen schließlich in die externe Testung, wo sie auf gefährliche Stoffe gemäß RoHS, REACH, POP und für die USA gemäß TSCA geprüft werden.
Die umfangreichen Prüfverfahren und Kontrollen sind ENNEATECH wichtig. Denn damit beweist das Unternehmen: Nachhaltige PA-Granulate und PA-Compounds auf Recyclingbasis mit herausragenden mechanischen Eigenschaften sind Realität.
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