Abfall oder doch eher Nebenprodukt?
Ohne Abfall gibt es auch kein Rezyklat! Denn: Die deutsche Gesetzgebung definierte im Jahr 2020 den Begriff Rezyklat als «sekundäre Rohstoffe, die durch die Verwertung von Abfällen gewonnen worden sind oder bei der Beseitigung von Abfällen anfallen und für die Herstellung von Erzeugnissen geeignet sind.»
Kunststoffabfälle entstehen in diesem Sinne einerseits beispielsweise durch entsorgte Verpackungsfolien, Becher, Behälter – die sogenannten Post Consumer Abfälle. Auf der anderen Seite fallen aber auch in industriellen Prozessen Kunststoffabfälle an – die sogenannten Post Industrial Abfälle, aus denen Post Industrial Rezyklat entsteht.
Wann ist Kunststoff eigentlich Abfall?
Doch wann ist ein Kunststoff im rechtlichen Sinne eigentlich Abfall? Da legt sich die Justiz fest: Abfall ist Kunststoff dann, wenn sein Besitzer sich dieses Kunststoffes entledigt, entledigen
will oder entledigen muss. Der sogenannte «Entledigungswille» ist das Schlüsselwort. Und nur wenn dieser vorliegt, kann aus dem Abfall wieder recycelter Kunststoff werden – also ein echtes Kunststoff Rezyklat. Gerade für Rezyklat Hersteller wie ENNEATECH ist diese Definition entscheidend: Nur was als Abfall gilt, darf im Sinne des Gesetzes verwertet und als Rezyklat in den Markt gebracht werden.
ENNEATECH – Spezialist für Rezyklate aus industriellen Faserresten
Hier kommt ENNEATECH ins Spiel. Das Unternehmen kauft Reste aus der Faser- und Garnherstellung, Filamente, Seile und Gurte, deren sich die Faserhersteller entledigen wollen. Statt auf der Deponie oder in der Müllverbrennungsanlage landen die Fasern in den Hallen von ENNEATECH.
Damit ist das Unternehmen nicht nur ein Kunststoffverarbeiter, sondern auch ein zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb. Hier verwandeln sich die Faserabfälle in qualitativ hochwertige PA-Rezyklate und Compounds. Dazu werden die Faserreste zunächst analysiert, zerkleinert und in mehreren Extrusionslinien regranuliert – ein typisches Verfahren für Post Industrial Recycling.
ENNEATECH verarbeitet hauptsächlich Polyamid, doch auch andere Rezyklate wie PP Rezyklat (Polypropylen) oder PET Rezyklat (Polyethylenterephthalat) gewinnen zunehmend an Bedeutung – je nach Anwendung.
Die gesamte Verarbeitung erfolgt in Anlagen, die nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) genehmigt sind. Laut Definition handelt es sich dabei um Anlagen für ein «Verwertungsverfahren, durch das Abfälle zu Erzeugnissen, Materialien oder Stoffen aufbereitet werden und im Anschluss zu ihrem ursprünglichen Zweck oder anderen Zwecken eingesetzt werden.»
Im Klartext: Die PA-Rezyklate und Compounds von ENNEATECH kommen als hochwertiges recyceltes Plastik zurück in den Kreislauf – etwa in Form von Bauteilen für die Automobilindustrie, die Bauwirtschaft oder weitere Branchen. Je nach Produkt lässt sich sogar ein spezifischer Rezyklatanteil exakt dokumentieren – das ist heute vielfach gefordert, etwa bei Nachhaltigkeitsaudits oder Umwelt-Labels.
Der ökologische Vorteil echter Rezyklate
Der unschlagbare Vorteil echter Rezyklate ist ihr CO₂-Footprint. Das Polyamid als Ausgangsstoff ist dank der Faserreste bereits vorhanden und muss nicht mehr energieintensiv aus fossilen Rohstoffen hergestellt werden.
De facto ist der CO₂-Fußabdruck der ENNEATECH-Rezyklate schon heute um 96 Prozent besser als der von Neuware. Für jeden Kunden lässt sich der CO₂-Ausstoß seines Produktes genau beziffern – ein großer Vorteil für alle, die auf dem Weg zur Klimaneutralität sind.
Auch der dokumentierte Rezyklatanteil (DIN SPEC 91446 oder DIN Spec 91481) wird hier zum echten Wettbewerbsvorteil: Je höher der Anteil, desto geringer die Umweltwirkung. Die Rezyklatanteil Bedeutung wächst – bei OEMs, Zulieferern und Kunden gleichermaßen.
Der ökologische Vorteil echter Rezyklate
Abfall ist nicht zu verwechseln mit einem Nebenprodukt. Laut Gesetzgeber handelt es sich dann um ein Nebenprodukt, wenn es bei einem Herstellungsverfahren anfällt, dessen hauptsächlicher Zweck nicht auf die Herstellung dieses (Neben)Produktes gerichtet ist.
Das kann beispielsweise der Randbeschnitt bei einer Folienextrusion sein. Zweck der Extrusion ist die Herstellung der Folie, nicht die des Beschnitts. Letzteren sammeln die Betriebe, vermahlen diesen und führen das Nebenprodukt Randbeschnitt wieder dem Extruder zu.
Laut § 4 Abs. 1 Kreislaufwirtschaftsgesetz handelt es sich unter folgenden Voraussetzungen um ein Nebenprodukt:
- Das Nebenprodukt wird weiterverwendet und
- eine weitere, über ein normales industrielles Verfahren hinausgehende Vorbehandlung ist dafür nicht erforderlich.
- Das Material wird als integraler Bestandteil eines Herstellungsprozesses erzeugt.
- Die weitere Verwendung ist rechtmäßig.
Beispiel: Nebenprodukt oder Rezyklat?
Ein komplexeres Beispiel für ein Nebenprodukt stammt aus der Handreichung «Recycelte Kunststoffe in der Produktion» von GKV, BDE und BVSE:
Bei der Herstellung eines Bauteils aus Kunststoff ist eine direkte Verwendung des Produktionsrückstands in ein- und demselben Verfahren nicht möglich. Der Rückstand muss zunächst durch das Unternehmen selbst oder einen Dritten gemahlen oder zerkleinert werden, bevor er wieder in derselben Anlage, in der das Hauptprodukt hergestellt wurde, weiterverarbeitet werden kann.
Das Mahlen oder Zerkleinern des Materials ist ein «normales industrielles Verfahren», auch wenn es durch einen Dritten erfolgt. Treffen auch die weiteren Voraussetzungen des § 4 KrWG zu, handelt es sich um ein Nebenprodukt – nicht um Abfall – und damit auch nicht um den Einsatz von Rezyklat.
Was ist Rezyklat – einfach erklärt
Wer sich fragt: Was ist Rezyklat? – hier die kurze Antwort: Rezyklat ist ein Werkstoff mit Geschichte. Es stammt aus bereits verwendetem Kunststoff, der entweder aus Verbraucherabfällen oder industriellen Reststoffen stammt – also recyceltes Plastik mit neuem Zweck.
Die Rezyklat Bedeutung zeigt sich besonders bei hochwertigen Rezyklaten Kunststoff, wie sie von ENNEATECH angeboten werden. Diese Regenerat Kunststoff-Lösungen stammen aus sortenreinen Quellen, werden industriell aufbereitet und leisten einen aktiven Beitrag zur Ressourcenschonung und Emissionsreduktion.