Wie hoch sind die Umweltwirkungen unserer Polyamide? – Unterschied zwischen EPD und PCF

Nachhaltigkeit und die Umweltwirkungen eines Produktes fließen zunehmend stärker in die Kaufentscheidung für einen Rohstoff ein – und bei ENNEATECH gehören diese beiden Themen zur DNA des Unternehmens. Aus diesem Grund sollen Kunden transparente Informationen zu den Umweltwirkungen der Polyamide von ENNEATECH erhalten. Von unabhängigen Prüfeinrichtungen haben wir die CO₂-Emissionen unter die Lupe nehmen lassen. Kunden erhalten für die Polyamide den Produkt-bezogenen CO₂-Ausstoß, berechnet nach zwei Methoden: Über die Enviromental Product Declaration (EPD) und den Product Carbon Footprint (PCF).

Die Werte differieren, doch warum? Das Umweltbundesamt erklärt es mit wenigen Worten: „Im Unterschied zur Ökobilanz, der Grundlage der EPD, bei der sämtliche Umweltwirkungen betrachtet werden, werden beim ⁠CO₂⁠-Fußabdruck (Carbon Footprint) und beim Wasserfußabdruck (Water Footprint) nur jeweils eine Umweltwirkung berücksichtigt. Es können somit nur Aussagen über den Beitrag zum ⁠Treibhauseffekt⁠ beziehungsweise den Wasserverbrauch getroffen werden.“

Die Systemgrenzen beider Analysen sind gleich: Sie beginnen bei der Herstellung der benötigten Rohstoffe, den Transport zum Werk, sämtliche Bearbeitungs‑, Hilfs- und Verarbeitungsprozesse und enden bei der Lagerung und anschließenden Verladung des Endproduktes. Doch neben den Treibhausgasemissionen beispielsweise aus fossilen Energieträgern wie dem Benzin der LKW, der Kohle bei der Stromerzeugung oder aus Ozonschicht-zerstörenden Substanzen gibt es weitere Quellen, die den Treibhausgaseffekt anfeuern.

Da die EPD im wesentlich auf der Ökobilanz eines Produktes basiert, fließen umfangreiche Emissionsdaten in die produktbezogene Umwelterklärung. Denn die Ökobilanz nimmt eine medienübergreifende Betrachtung vor. Sie bezieht alle relevanten potenziellen Schadwirkungen auf die Umweltmedien Boden, Luft und Wasser ein.

Hier einige exemplarische Einblicke: Das sogenannte Treibhausgaspotenzial (TGP) nach luluc berücksichtigt Treibhausgasemissionen und Bindungen, die mit Veränderungen des festgelegten Kohlenstoffbestandes infolge der Landnutzung und Landnutzungsänderung in Zusammenhang entstehen. Vereinfacht: Was entsteht an CO₂, CO und CH₄ während der Lagerung des Polyamids oder bei der Deponierung der aus dem Polyamid entstandenen Produkte am Ende ihres Lebenszyklus? Ein anderer Faktor ist die terrestrische, aquatische und Frischwasser-Eutrophierung. Sie betrachtet die durch einen zu hohen Nährstoffeintrag in Böden und Gewässer hervorgerufenen Luftemissionen. Das Versauerungspotenzial dagegen beschreibt die Summe aller Gase aus dem Herstellungsprozess, die in Verbindung mit Wasser zur Versauerung von Gewässern und Böden beitragen können.

Kurz gesagt: Die Ökobilanz hat nicht nur eine Umweltkategorie im Blick – wie die Treibhausgasemissionen beim Product Carbon Footprint – sondern schaut umfassender auf die relevanten Umweltkategorien und bezieht diese mit in die Bewertung ein.

So beläuft sich bei ENNEATECH der EPD-Wert für die produktbezogenen Treibhausgasemissionen von PA66, berechnet nach der DIN EN ISO 14025 und verifiziert durch das Unternehmen Green Delta, auf 285 kg CO₂e/1000 kg PA66.

Im Gegensatz dazu liegen die produktbezogenen Treibhausgasemissionen, berechnet nach dem Schema des PCF, basierend auf der ISO 14067 und zertifiziert durch Bregau, nur bei 160 kg CO₂e/1000 kg PA66. Denn bei letzterem beschränkt sich die Betrachtung eben nur auf die Treibhausgasemissionen aus Transport, Bearbeitungs‑, Hilfs- und Verarbeitungsprozesse, Lagerung und Beladung der Produkte für den Abtransport zum Kunden.

Der Kunde hat die Wahl und kann entscheiden, ob sich der EPD- der PCF-CO₂e‑Wert für seine firmeninterne weitere Verwendung besser eignet.